Geschichte

Gründung der Ritterakademie Bedburg

Schülerliste der Ritterakademie Bedburg, 1849
Schülerliste der Ritterakademie Bedburg (1849), Landesarchiv Düsseldorf (ST 605)

Nachdem im Jahr 1839 Mitglieder des rheinischen ritterbürtigen Adels das Bedburger Schloß von der preußischen Regierung ersteigert hatten, wurde dieses am 1. Mai 1842 als “Rheinische Ritterakademie” eröffnet. Damit war der Grundstein für den direkten Vorgänger des Silverberg-Gymnasiums gelegt. Zu dieser Zeit war sie die einzige Schule im damaligen Kreis Bergheim, die zum Abitur führte. Anfangs war sie jedoch nur dem Adel und den Söhnen der Lehrer zugänglich. 1850 wurde sie dann aber vollends der katholischen Bürgerschaft zugänglich gemacht.

Im Jahr 1845 erreichten vier Schülern der Prima das Abitur an der Ritterakademie, darunter ein bürgerlicher, der Sohn des Schulleiters Seul.

Nachdem der Adel 1922 den klassenweisen Abbau der Ritterakademie, deren Schüler zu mittlerweile 85% aus Bedburg stammten, beschlossen hatte und die Braunkohlegewerkschaft “Union” das Schloß und die Ländereien der Schule gekauft und der Stadt zur Verfügung gestellt hatte, wird sie zum “Städtischen Realgymnasium Bedburg”, das den Namen Ritterakademie nur noch in einer Unterzeile trägt.

Das Städtische Gymnasium Bedburg, dessen Schülerzahl bis heute auf über 1000 angewachsen ist, erhielt im Jahre 1998 durch den Beschluss des Stadtrats endgültig den Namen “Silverberg-Gymnasium Bedburg”.

Der Namenspatron Adolf Silverberg

Adolf Silverberg (Foto, 1877)
Adolf Silverberg (Foto, 1877)

Als Adolf Silverberg, Sohn eines jüdischen Fabrikanten, 1872 von Goch nach Bedburg zog, wo er Theodora Schönbrunn heiratete, begann für die Schlossstadt eine Epoche großen wirtschaftlichen Aufschwungs. Aus dem bis dahin kleinen Landstädtchen, das überregional nur durch seine Ritterakademie bekannt war, wurde durch das Wirken des Großindustriellen der zu jener Zeit bedeutendste Industriestandort in der gesamten Erftregion. Sein Sohn Paul Silverberg führte die Geschäfte nach dem Tode des Vaters und entwickelte sie weiter. Er – Mitglied in Gremien vieler Großunternehmen – wurde zum Wegbereiter des heutigen Rheinischen Braunkohlenreviers.

Nach dem frühen Tod von Adolf Silverberg im Jahre 1903 wurde der 1878 in Bedburg geborene Paul Silverberg schon im Alter von 25 Jahren Generaldirektor der Fortuna AG. In den folgenden Jahren verfolgte der Unternehmer die Fusion mehrerer Werke der Braunkohle und förderte kulturelle Einrichtungen in Bedburg. 

Die wirtschaftliche Bedeutung der Familie Silverberg für die Entwicklung Bedburgs und der Region, ihr soziales Engagement veranlassten 1998 den Rat der Stadt Bedburg, das Städtische Gymnasium in Silverberg-Gymnasium umzubenennen.

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