Eine emotionale Reise

Bericht über den Polenaustausch

 

in der letzten Woche (04.09-11.09) fand unserer diesjähriger Polenaustausch statt. In Kooperation mit dem Erftgymnasium Bergheim ging es für insgesamt 19 Schüler*innen auf eine unvergessliche Reise in unser Nachbarland. Begleitet wurden wir durch Herrn Dr. Großmann und Herrn Logmin für das Silverberg-Gymnasium und Frau Happe und Frau Haensch für das Erftgymnasium.

Bereits im letzten Jahr erhielten wir Besuch von unserer Partnerschule in Polen, sodass wir dieses Jahr zu einem Besuch in Kozy, dem “größten Dorf” Polens, nicht allzu weit weg von Krakau, eingeladen wurden.

Hier wollen wir euch einen kleinen Überblick verschaffen, was wir so alles erlebt haben:

Während in der Heimat der Schulalltag für alle weiter lief, hieß für uns am Montagmorgen um 8.30 Uhr Treffen am Flughafen Düsseldorf. Nach einem schnellen Check-In und der Kofferabgabe, ging es für uns folglich zur Sicherheitskontrolle. Nach einigen kleinen Hürden in der Sicherheitsschleuse haben es dann doch alle letztendlich geschafft und wir konnten unseren eineinhalbstündigen Flug nach Krakau antreten. Nach der folgenden zweistündigen Busfahrt durch die Dörfer Schlesiens kamen wir endlich in Kozy an. Während sich die bereits bestehenden Austauschpartner*innen direkt in die Arme fielen, wurden die neuen Partner*innen zugeordnet und den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit unserer Gastfamilie zu Hause.

Am Dienstagmorgen ging es dann endlich mit dem ersten Programmpunkt los. Nach einem kurzen Besuch im polnischen Unterricht trafen wir uns alle im Kulturhaus Kozy für einige Kennenlernspiele. Alle Schüler*innen lernten sich auf der anderen Sprache vorzustellen, obwohl dies für unsere polnischen Partner*innen wegen ihres Deutschunterrichts deutlich einfacher war als für uns. Trotzdem haben sich alle wunderbar geschlagen.

Mittwoch war der mit Abstand längste Tag. Um 7.15 Uhr hieß es für alle Schüler*innen Treffen und Abfahrt nach Krakau. Wir besuchten das jüdische Viertel sowie die Synagoge Remuh und den Wawel, einen Hügel mitten im Zentrum von Krakau, der mit alten historischen Gebäuden bebaut ist. Auch warfen wir einen Blick in die Marienkirche und ihre beeindruckenden Kunstwerke von Veith Stoß und den Altar. Abschließend durften wir noch eigenständig die Stadt in Kleingruppen erkunden.

Auch der Donnerstag startete wieder früh. Den ersten Teil des Tages verbrachten wir 320m unter der Erde, in einem Steinkohlenbergwerk in Zabrze. Hier lernten wir primär, wie in der Vergangenheit der Kohle-Abbau stattfand und wie der Alltag und die Lebensbedingungen eines Untertagearbeiters waren. Der zweite Teil des Tages führte uns nach Bielsko-Biala. Gemeinsam aßen wir das polnische Nationalgericht Pierogi und mit einem Fotocollagen-Auftrag wurden wir in unsere Freizeit entlassen, die von vielen mit Shoppen, Bowling oder Erkunden der Stadt verbracht wurde.

Der Freitag war ein Tag des Feierns. Unsere Partnerschule feiert in diesem Jahr 30-jähriges Bestehen und der deutsche Besuch in Polen feiert 20-jähriges Jubiläum.

Die polnischen Austauschpartner*innen nahmen am Morgen an einigen Festspielen der Schule teil, während unsere deutsche Truppe das Geschehen beobachtete und sich mittreiben ließ. Einige Schüler*innen besuchten dann am Nachmittag noch den freiwilligen Gottesdienst und abends trafen sich dann alle Schüler*innen der Schule, unsere Austauschgruppe samt den Schulleiterinnen Frau Paeßens und Frau Rabeler (Erftgymnasium) und wichtige Personen der Stadt Kozy wieder im Kulturhaus für eine festliche Feier zum Jubiläum. Es wurden viele Reden gehalten und es gab immer mal wieder eine musikalische Begleitung. Auch zwei Schüler der deutschen Gruppe, Jamie und Johanna, vertraten uns mit einem tollen musikalischen Beitrag.

Der Samstag war wohl mit der wichtigste Tag der Woche, da zu jedem Besuch in Kozy auch ein Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz bzw. Auschwitz-Birkenau dazugehört. Wir besuchten das Museum und die Gedenkstätte und bekamen durch unseren Guide nochmal einen genaueren Einblick, wie es früher war. Auch wenn es für keinen von uns einfach war, meisterten wir als Gruppe auch diese schwierige Situation mit großer Unterstützung unser begleitenden Lehrkräfte. Gegenteilig zur ersten Tageshälfte war der Abend mit positiven Emotionen gefüllt. Mit polnischem Essen, einem Lagerfeuer und einer Musikbox verbrachten wir einen wunderschönen letzten Abend. Es wurde gemeinsam gesungen, UNO gespielt und getanzt ohne Ende. Egal ob das „Fliegerlied“, „Macarena“ oder „Belgijka“, keiner saß an diesem Abend still. „Belgijka” ist ein Gruppentanz, den unsere polnischen Partner*innen im Sportunterricht gelernt und an uns weitergegeben haben.

Der letzte Tag, also der Sonntag, war der Familientag. Hier konnte jede Familie selbst entscheiden, was sie machen möchte.

Doch am Montagmorgen hieß es Abschied nehmen. Nach einem letzten kurzen Zusammentreffen stiegen wir um 8.30 Uhr in unseren Bus zurück zum Flughafen Krakau, sodass wir um exakt 15.59 Uhr in Düsseldorf landeten und dort von unseren Familien wieder empfangen wurden.

Trotz der vielen geflossenen Tränen zum Abschied können wir eins sicher sagen… auch im nächsten Jahr werden wir wieder Besuch von unseren polnischen Partnern bekommen, sodass sich hoffentlich viele Paare über das Programm aber auch privat wiedersehen werden.

Wir, als Teilnehmer*innen des Polenaustauschs, möchten uns ganz herzlich bei allen Personen bedanken, die diesen Austausch seit 21 Jahren möglich machen und in auch in Zukunft fortführen werden.

Unser besonderer Dank gilt Frau Haensch, Frau Happe, Herrn Dr. Großmann und Herrn Logmin! Danke, dass Sie uns in dieser unvergesslichen Woche begleitet haben und stets an unserer Seite standen.

Auch ein großes Dankeschön geht an die polnischen Lehrerinnen Agatha, Anna und Kasia, die uns ein unterhaltsames Programm zusammengestellt und uns somit so viele schöne neue Erinnerungen geschenkt haben.

Diese acht Tage waren eine Erfahrung, die niemand von uns so schnell vergessen wird, und wir freuen uns auf viele weitere Jahre Polenaustausch!

Eure Schüler*innen des Polenaustauschs

(vertretend geschrieben: Johanna Schmitz, Q1)

Fotostrecke zum Bericht auf der Homepage des Silverberg-Gymnasiums unter: https://www.silverberg-gymnasium.de/2023/09/polenaustausch-ist-wenns-knistert/

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