Frankreich-Austausch

25. September – 2. Oktober 2024

Mittwoch – Tag 1

Am Mittwoch, dem 25. September, begann unsere Reise nach Saint-Étienne. Nach einem emotionalen Abschied von den Eltern am Bedburger Bahnhof fuhren wir zunächst mit der Bahn über Horrem und Siegburg/Bonn nach Mannheim. Dort angekommen, wechselten wir in den französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV und machten uns auf die fünfstündige Fahrt nach Lyon. Die Zeit verging wie im Flug, da alle in kleinen Gruppen zusammensaßen und sich die Reise mit Spielen, Snacks und Musik versüßten. Voller Vorfreude tauschten sich die Schülerinnen und Schüler über ihre Erwartungen an die Gastfamilien und den Aufenthalt in Saint-Étienne aus.

Gegen 20 Uhr erreichten wir schließlich den Bahnhof in Lyon. Von dort aus ging es mit der Regionalbahn weiter nach Saint-Étienne, wo uns unsere Gastfamilien bereits erwarteten. Die Spannung stieg. Der Moment, die Austauschfamilien zum ersten Mal zu treffen, war für alle aufregend. Da die Schülerinnen und Schüler auf zwei verschiedene Schulen aufgeteilt wurden, hieß es am Bahnhof, Abschied von Freunden zu nehmen, bevor jeder seinen Weg in sein neues Zuhause antrat.

Donnerstag – Tag 2

Am Donnerstag stand direkt der erste Schultag an den französischen Schulen auf dem Programm. Das Collège Gambetta befindet sich im Stadtzentrum, während das Collège Louis Grüner in dem Vorort Roche-la-Molière liegt. Dort gab es jeweils eine Führung über das Schulgelände und eine Einführung in die Unterschiede der Schulsysteme. Im Rahmen einer Sprachanimation lernten wir spielerisch auch die anderen Austauschschülerinnen und –schüler kennen.

Der Schultag erstreckte sich bis in den späten Nachmittag, da die Stundenpläne der französischen Schülerinnen und Schüler deutlich anders strukturiert sind als in Deutschland. Die Unterrichtsfächer waren lehrreich, doch besonders die Französischkenntnisse der Schülerinnen und Schüler wurden gefordert, da der Unterricht logischerweise komplett auf Französisch stattfand.

Freitag – Tag 3

Am Freitag fand ein gemeinsamer Ausflug mit den französischen Austauschpartnern in Saint-Étienne statt. Am Vormittag stellte Herr Luscher, Deutschlehrer an den beiden Collèges, die Innenstadt sowie wichtige historische und kulturelle Aspekte der Stadt vor, während wir mit unseren jeweiligen französischen Austauschpartnern einen Fragebogen dazu beantworteten.

Zur Mittagszeit gab es eine Pause im Collège Gambetta, bei der wir die von unseren Gastfamilien mitgebrachten Sandwiches aßen und ein weiteres Kennenlern-Spiel spielten.

Am Nachmittag besuchten wir das Musée d’Art et d’Industrie. In drei Gruppen aufgeteilt erhielten wir jeweils eine Führung von einem französischen Guide. Das Museum ist in drei Ausstellungsbereiche unterteilt. Die erste Ausstellung behandelte die Geschichte des Fahrrads, ein bedeutendes Thema für Saint-Étienne, da die Stadt ein wichtiger Standort für die Herstellung von Fahrrädern war. Danach lernten wir die Geschichte und Techniken der Weberei kennen. Besonders beeindruckend waren die großen, alten Webstühle aus Holz sowie die ausgestellten gewebten Logos berühmter Luxusmarken. Die letzte Ausstellung widmete sich historischen Schusswaffen, die oft kunstvoll verziert waren, da sie früher als Statussymbol galten. Viele solcher Schusswaffen wurden im 19. Jahrhundert in Saint-Étienne hergestellt. 

Im Museum konnten nicht nur die deutschen, sondern auch die französischen Schülerinnen und Schüler noch vieles über Saint-Étienne lernen. Nach der Führung verabschiedeten sich alle und freuten sich auf das bevorstehende Wochenende und die Aktivitäten mit ihren Gastfamilien.

Wochenende – Tag 4/5

Das Wochenende verbrachten die deutschen Schülerinnen und Schüler mit ihren jeweiligen Gastfamilien, die für alle abwechslungsreiche Aktivitäten geplant hatten. Viele nutzten die Zeit, um sich mit Freunden zu treffen oder ins Kino zu gehen. Andere besuchten Museen in Saint-Étienne, wie das bekannte Bergbaumuseum, oder erkundeten die Einkaufsmöglichkeiten der Stadt.

Einige Familien nutzten zudem das schöne Wetter für Ausflüge in die Natur rund um Saint-Étienne, um den Schülerinnen und Schülern die beeindruckende Landschaft der Region zu zeigen oder aßen lokale Speisen. 

Montag – Tag 6

Am Montag stand der lang ersehnte Ausflug nach Lyon auf dem Programm. Diesmal fuhren wir ohne unsere französischen Austauschpartner. Früh am Morgen wurden wir zum Bahnhof in Saint-Étienne gebracht, von wo aus wir mit der Regionalbahn nach Lyon fuhren. 

Frau Esser führte uns zunächst durch die Stadt und wir besichtigten unter anderem die beeindruckende Basilika Notre-Dame de Fourvière und das Stadtviertel Vieux-Lyon. 

Mittags teilten wir uns in Kleingruppen auf und erhielten einen Bogen zur weiteren Erkundung der Stadt. Wir hatten gut zwei Stunden Zeit, Interviews zu führen und Lyon auf eigene Faust zu erkunden. Viele nutzten die Gelegenheit auch, um in den zahlreichen, vielfältigen Geschäften shoppen zu gehen.

Am Nachmittag trafen wir uns alle wieder am Place Bellecour und fuhren gemeinsam zurück nach Saint-Étienne.

Dienstag – Tag 7

Dies war der letzte volle Tag in Frankreich, an dem wir noch einmal die Schule besuchten.

Am Abend fand eine Abschiedsfeier am Collège Gambetta statt, zu der alle Austauschschülerinnen und -schüler sowie ihre Eltern eingeladen waren. Der Schulleiter des Collège Gambetta, Frau Esser und Herr Luscher hielten Reden, dankten den Gastfamilien und fassten den Austausch zusammen. Jede Familie brachte selbstgemachte Speisen mit, sodass ein großes, vielfältiges Buffet entstand. Die Feier bot einen schönen Moment, um sich von den anderen Austauschschülerinnen und -schülern zu verabschieden und über die gemeinsamen Erlebnisse an diesem Austausch zu sprechen. Danach gingen alle nach Hause, um ein letztes Mal in Frankreich zu übernachten.

Mittwoch – Tag 8

Am Mittwoch, dem 2. Oktober, stand leider die Abreise bevor. Früh am Morgen wurden alle deutschen Schülerinnen und Schüler von ihren Austauschfamilien zum Bahnhof in Saint-Étienne gebracht. Dort versammelten sich alle gemeinsam mit Frau Isenberg und Frau Esser für die Rückreise. Der Abschied war sehr emotional, und viele blickten mit gemischten Gefühlen auf die vergangenen Tage zurück, während sie sich gleichzeitig auf die Rückkehr nach Bedburg freuten.

Unsere Reise führte uns zunächst mit dem Zug nach Lyon, dann weiter nach Mannheim und Siegburg/Bonn bis nach Köln, wo unsere Eltern bereits am Bahnsteig auf uns warteten, da die Deutsche Bahn uns an diesem Tag leider nicht planmäßig bis nach Bedburg bringen konnte… In Köln angekommen, war die Freude groß, als die Schülerinnen und Schüler ihre Eltern endlich wieder in die Arme schließen konnten. Nach den vielen spannenden Erlebnissen und neuen Eindrücken war es schön, nach Hause zurückzukehren.

 

Der Austausch bot nicht nur die Möglichkeit, das Leben in einer anderen Kultur hautnah zu erleben, sondern förderte auch unser Französisch und das gegenseitige Verständnis zwischen den deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern. Die entstandenen Freundschaften und die gemeinsamen Erfahrungen werden sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Wir freuen uns schon, die französischen Schülerinnen und Schüler Anfang April bei uns am Silverberg-Gymnasium empfangen zu dürfen.

 

Lucas Lin (9e)

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