Ein Tag als Führungskraft bei „Meine Position ist Spitze“ – ein Resümee

Zum mittlerweile zehnten Mal führte die Brancheninitiative ChemCologne den Wettbewerb „Meine Position ist Spitze“ durch. Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren hatten dabei die Möglichkeit, sich auf eine leitende Position in einem Chemieunternehmen im Rheinland zu bewerben und für einen Tag in die Rolle einer Führungskraft zu schlüpfen.

Auch an unserer Schule gab es Interesse an dem Wettbewerb: Drei Schülerinnen und Schüler konnten sich qualifizieren und haben im vergangenen Jahr an ihren jeweiligen Praktikumstagen in namhaften Chemieunternehmen spannende Einblicke gesammelt.

Einer von ihnen war Keno Pascal Viehofen, der für einen Tag die Leitung der elektrischen Energieversorgung bei LyondellBasell übernehmen durfte. In seinem Erfahrungsbericht teilt er seine Erlebnisse – von der Bewerbung über das Kennenlernen bis hin zu seinem spannenden Einsatztag.

M. Schönfeld

Mein Abschlussbericht zum Wettbewerb

Durch den Chemie-Wettbewerb „Meine Position ist Spitze“ hatte ich die tolle Gelegenheit für einen Tag die Führungsposition als Betriebsleiter für die elektrische Energieversorgung bei LyondellBasell, einem der weltweit größten Chemiekonzerne, zu übernehmen und viele spannende Einblicke zu erhalten.

Als Bewerbung haben wir anfangs gemeinsam mit dem Chemiekurs kurze Videos erstellt, um uns vorzustellen und hatten auch die Gelegenheit, uns selbst Experimente zu überlegen und diese durchzuführen. Die Gewinner erhielten daraufhin schnell eine Rückmeldung und wir wurden zudem zu einem ersten Kennenlerntreffen mit den Personen, dessen Job wir übernehmen würden, nach Köln in den Lanxess Tower eingeladen.

Anfangs waren wir sehr aufgeregt auf das Treffen, besonders weil Kleidung im Stil „Business Casual“ empfohlen wurde. Doch zu Beginn des Kennenlerntreffens verflüchtigte sich diese Aufregung schnell, besonders als Daniel Wauben, einer der Initiatoren des Wettbewerbs, uns alle persönlich mit einem Händedruck begrüßte und herzlichst dazu einlud, sich ein Getränk zu nehmen und mit den anderen Teilnehmern von „Meine Position ist Spitze“ zu unterhalten und sich auszutauschen. Daraufhin traf ich auf die Person, auf deren Posten ich mich beworben hatte und lernte schonmal viel über den Beruf und die damit verbundenen Aufgaben an sich. Außerdem wurde mir auch noch erklärt, was ich an meinem Praktikumstag bei LyondellBasell alles beachten sollte. Schlussendlich wurde noch ein Foto von allen Teilnehmern und den Betriebsleitern gemacht und es gab kostenlos Kuchen und andere Snacks.

Am Montag, am Tag meines Praktikums bei LyondellBasell, ging es dann früh los Richtung Wesseling, meinem Arbeitsort für diesen Tag, welchen wir um 8 Uhr erreichten. Ich wusste bereits, dass das Werk über welches ich im elektrischen Bereich die volle Verantwortung haben würde, mit etwa 2000 Mitarbeitern und 2,7km² Fläche sehr groß ist doch, bei Ankunft überwältigte mich die schiere Größe des Werkes aufs Neue.

Ich wurde daraufhin freundlich von meiner Ansprechpartnerin begrüßt, eingewiesen und erhielt zudem auch Werkskleidung. Als Nächstes ging es zum Hauptgebäude für die elektrische Energieversorgung des Werkes, welche ich für einen Tag leiten würde. Hier wartete auch schon die Person, welche ich für einen Tag ersetzten würde.

Als erster Punkt auf der Tagesordnung stand ein Treffen mit den ihr und somit auch mir untergestellten Teamleitern an. Hierbei durfte ich unter anderem auch darüber entscheiden, ob bestimmte sehr kostenintensive Vorhaben in den nächsten Jahren umgesetzt werden, verteilte Aufgaben und ging den Arbeitsplan für die folgende Woche durch. 

Daraufhin durfte ich auch noch in einer Besprechung mit den Chefs des Werkes teilnehmen und erhielt viele interessante, einmalige Einblicke in die Führung und die Organisation des Werkes. Weitestgehend war ich wirklich überrascht über das lockere aber trotzdem stark strukturierte Arbeitsumfeld, da ich mir diese hohen Positionen, besonders in privaten Konzernen, immer eher als extrem stressig und monoton vorgestellt hatte.

Nach einer kurzen Mittagspause in der Kantine erhielt ich noch eine exklusive Werksführung. Hierbei konnte ich zudem die Strukturen innerhalb eines so großen Werkes besser zu verstehen lernen und auch noch viele Einblicke in die Aufgaben von Mitarbeitern in unterschiedlichen Bereichen des Konzerns erhalten. Der krönende Abschluss dieser Werksführung war dann noch ein Treffen mit dem Werksleiter, welcher mir zudem auch eine Urkunde für meine Teilnahme an „Meine Position ist Spitze“ übergab.

Zum Schluss meines Praktikums konnte ich noch an einer richtigen Vertragsverhandlung über neue Projekte mit Vertretern anderer Firmen teilnehmen, was mein absolutes Highlight des Tages war, da ich hier auch die andere unternehmensübergreifende Seite des Berufs entdecken durfte und selbst Argumente, welche für bestimmte Entscheidungen sprechen würden, nennen durfte.

Final kann ich den Wettbewerb „Meine Position ist Spitze“ jedem, der sich für den technisch naturwissenschaftlichen Bereich, wie in meinem Fall die Elektrotechnik, aber auch die betriebswirtschaftliche Richtung interessiert, wärmstens empfehlen, da dieser Wettbewerb eine außerschulische Möglichkeit bietet, Einblicke in Führungspositionen in internationalen Konzernen zu erhalten und sich zudem schon früh Kontakte in diesen aufzubauen.

Es ist eine tolle Möglichkeit um mal zu sehen, wo man mit viel Fleiß in einigen Jahren selbst sein kann und eröffnet natürlich auch die Sicht auf Themen aus einem ganz anderen Blickwinkel.

Keno Vielhofen

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