„Ein Tag für die Demokratie“ 2

alle Fotos: Raoul Juchem

Der Vortrag von Oliver Großmann war der zweite Teil einer Doppelveranstaltung im Rahmen von  „Ein Tag für die Demokratie“.

Am Morgen hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, alle zur Wahl stehenden Kandidaten kennenzulernen und zu befragen, sich eine Meinung zu bilden und am politischen Willensbildungsprozess aktiv teilzunehmen. Politik hautnah, Politik zum Mitmachen. Am Abend wurde auf eine besonders problematische Zeit des deutschen Parlamentarismus geblickt, um den „Tag für die Demokratie“ abzurunden. Unter dem Thema „Das Ende von Weimar – die Destabilisierung und Zerstörung des politischen Systems 1929-33“ betrachtete Geschichtslehrer Großmann die letzten Jahre der ersten deutschen Demokratie.

Üblicherweise wird die Geschichte der Republik in drei Abschnitte unterteilt: die „Phase der Entstehung und Selbstbehauptung der Republik“,  die Phase der relativen Stabilisierung, die sog. „goldenen Zwanziger“, der sich die dritte Phase, die Zeit der Auflösung und Zerstörung der Republik anschloss. In dieser Zeit trafen zwei Krisenentwicklungen zeitlich zusammen und verstärkten sich gegenseitig: zum einen eskalierte mit der Bildung des ersten Präsidialkabinetts im März 1930 der eingeleitete Prozess der Umformung des politischen Systems zur offenen Staatskrise. Zum anderen begann eine bald nach dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise auch in Deutschland steile wirtschaftliche Talfahrt, in deren Konsequenz sich die ökonomischen Verteilungskämpfe dramatisch verschärften.

Großmann blickte auf den Aufstieg des Nationalsozialismus im Schatten der Weltwirtschaftskrise und den Weg in eine neue Verfassungswirklichkeit, in der jederzeit die Durchbrechung des Verfassungssystems durch die Diktaturgewalt des Reichspräsidenten möglich wurde.

Wenn sich auch jede vorschnell gezogene Parallele verbietet, so diente der Blick auf die Jahre 29-33 immerhin als Warnung, wie schnell eine funktionierende Demokratie transformierbar ist.

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