Unter großer öffentlicher Anteilnahme verlegte der Künstler Günter Demnig den 23. und vorerst letzten „Stolperstein“ Bedburgs am 5. Juni vor dem Haus der Jüdin Jeanette Steinmann, die bis zu ihrer Deportation und Ermordung durch die Nationalsozialisten in Bedburg-Kaster in der Wallgasse lebte. Jeanette Steinmann wurde nach Theresienstadt deportiert und starb dort am 5. November 1942.
Die Eltern der letztjährigen Abiturientia hatten auf Initiative der langjährigen Pflegschaftsvorsitzenden Vera Hertter den Absolventen aus 2023 die Patenschaft über den Gedenk-Stein als Geschenk zum Abschluss ihrer Schulzeit übertragen. Aus diesem Grund fanden sich nun zahlreiche Ehemalige, aber auch Eltern zur Stolpersteinverlegung ein. Die Erinnerungsarbeit mag auch ein Anlass sein, als Jahrgangsstufe zusammen zu kommen und sich regelmäßig zu treffen.

Die Verlegung wurde durch den Bürgermeister der Stadt Bedburg, Sascha Solbach, eingeleitet, das feierliche jüdische Gedenkgebet als Gesang dargeboten. Der Stadtarchivar, Bastian Möller, trug Daten der Lebensgeschichte Jeanette Steinmans vor.

Die Patenschaft über diesen „Stolperstein“ ergänzt nun diejenigen Patenschaften, die das Silverberg-Gymnasium seit Jahren schon unter der Leitung von Frau Lausberg mit der „Stolperstein-AG“ pflegt.
Am Abend wurde der kleine Kranz von Jeanette Steinman an die Grabstätte ihres Mannes auf den alten jüdischen Friedhof an der Kölner Straße gebracht und dort, an der „Ruhestätte der Eheleute Steinmann“, würdevoll niedergelegt.
