MOTIVATION
Wir am Silverberg-Gymnasium möchten jede Schülerin und jeden Schüler in ihren/seinen individuellen Begabungen, Neigungen, Interessen angemessen fördern und Lernschwierigkeiten ausgleichen. Wir möchten den Schüler*innen Lernwege ermöglichen, die sie mit Freude, Selbstvertrauen und Selbstständigkeit beschreiten. Dies kann nur über eine angemessene Binnendifferenzierung und individuelle Förderung der Schüler*innen geschehen. Dafür arbeiten wir mit einem Drehtürmodell.
DURCHFÜHRUNG
In den Fächern Deutsch, Mathematik in der 5. und 7. Klasse und im Fach Englisch in der 6. und 7. Klasse wird eine Unterrichtsstunde als Drehtürstunde durchgeführt.
Wie bei einer Drehtür „drehen“ bis zu fünf Kinder aus dem Unterricht heraus und arbeiten an kleinen Projekten.
Die Schüler*innen der Stammgruppe wiederholen und festigen erarbeitete Unterrichtsinhalte im Klassenverband oder durch individuelle Arbeitspläne. Herbei stehen für die Lehrer*innen die individuelle Förderung der Schüler*innen im Vordergrund[1]. Die Lehrkraft entscheidet dabei, in welcher Weise sie fördert; sei es über individuelle Pläne, Wochenplanarbeit, gezielte Fehlerschwerpunktarbeit oder auch die Vertiefung im Klassenverband. Es soll eine möglichst große Flexibilität für die Lehrkraft gewährleistet sein, um auf die Bedürfnisse der Klasse/ der einzelnen Schüler*innen eingehen zu können. Dies hat eine positive Auswirkung auf die Schüler*innen der Stammgruppe, da sie durch die gesonderte Unterstützung ihrer Lehrer*innen sich mehr zutrauen und auch hier Erfolgsmomente erleben.
Die Kinder, die herausdrehen dürfen, brauchen im gesetzten Schwerpunkt keine Förderung, sondern sollen durch die Drehtürstunde gefordert, Herausforderungen gestellt, die ihrem Lernpotenzial entsprechen, und in ihren Neigungen, Interessen unterstützt werden. Dies erfordert ein hohes Maß an Eigenständigkeit und die Bereitschaft sich mit neuen Inhalten, Themen und Vertiefungen zu befassen. Die Schüler*innen werden daher möglichst stark in die Themen-/Projektauswahl mit einbezogen.
Die Lehrer*innen entscheiden, wer herausdrehen und wie umfassend das Projekt sein darf. So sollen möglichst viele Schüler*innen im Laufe eines Schuljahres in einem der Fächer herausdrehen können.
In der Jahrgangsstufe 8 erhalten die Fächer Deutsch und Mathematik, in der Jahrgangsstufe 9 die Fächer Französisch/Latein und in der Jahrgangsstufe 10 das Fach Englisch eine Ergänzungsstunde als Drehtürstunde. Das Modell der Drehtürstunde bleibt hierbei erhalten. Die Flexibilität der Projekte für die Herausdrehenden nimmt dabei zu, da nun die Projekte nicht mehr so stark an den Unterricht angebunden sein müssen (Ergänzungsstunde) und die Möglichkeit für fächerübergreifende Projekte, Wettbewerbe usw. gegeben ist.
Ebenso sollte es in diesen Jahrgängen leistungsstarken Schüler*innen möglich sein, in anderen Fächern z.B. Chemie, Geschichte, Diff-Kurse ein Drehtürprojekt durchzuführen. Eine Teilnahme an Wettbewerben ist hier auch wünschenswert. Bei solchen Projekten bedarf es einer Absprache zwischen Schüler*in, Kernfachlehrer*in und Fachlehrer*in, besonders bezüglich der Projektdauer, der Projektbetreuung und der Präsentation des Ergebnisses. Die Kernfachlehrer*innen sollten sich hierfür nach den Herbstferien kurz mit den Fachlehre*innen absprechen, welche Schüler*innen für eine solche Projektarbeit in Frage kommen.
PRÄSENTATION DER ERGEBNISSE
Die Präsentation der Ergebnisse der Drehtürprojekte ist ein relevanter Bestandteil des Drehtürmodells. Die Präsentation kann auf verschiedene Weisen erfolgen. So ist grundsätzlich die Einbindung der Arbeiten in den Unterricht als Ergänzung des Fachunterrichts möglich. Dies kann von kleineren Projekten, die direkt im Unterricht Anwendung finden, bis hin zu größeren Projektvorstellungen, in denen Spezialthemen als Ergänzung/Vertiefung des Fachunterrichts präsentiert werden, reichen.
Gerade diese umfangreicheren Projekte sollten eine gesonderte Würdigung erfahren. Dies kann im Rahmen einer Ausstellung und/oder der Auszeichnung mit unserem Silverberg-Award erfolgen. Hierfür können die Fachlehrer*innen die Arbeiten der besten Drehtürprojekte für einen Silverberg-Award vorschlagen.
ORGANISATORISCHES
Die Schüler*innen, die herausdrehen, arbeiten im SLZ (Selbstlernzentrum).
Sie melden sich zu Beginn der Stunde bei ihrem Fachlehrer/ihrer Fachlehrerin ab und gehen selbstständig dorthin. Der Kernfachlehrer/die Kernfachlehrerin trägt diese im Klassenbuch unter Bemerkungen ein. Im SLZ sitzt eine Aufsicht, die die Schüler*innen bei ihrer Recherche und Durchführung des Projekts unterstützt.
Die Schüler*innen ab der 8. Klasse dürfen nach der Anmeldung im SLZ selbstständig im Foyer arbeiten. Bei einem fächerübergreifenden oder kernfachfremden Projekt wird eine Dokumentation zwischen Schüler*in, Kernfachlehrer*in und Fachlehrer*in über die Dauer des Projektes, die Präsentationsform und die Arbeitsmethode geschlossen.
Die Aufsicht im SLZ trägt die Schüler*innen in die dafür vorgesehene Drehtürmappe mit Namen, Klasse, Fach, Stunde ein. Darüber ist der Anwesenheitsnachweis der Schüler*innen gewährleistet.
ÜBERSICHT
Jahrgansstufe | Deutsch | Englisch | Mathematik | Latein/ Französisch |
5 Beginn nach den Herbstferien (erste Diagnosemöglichkeiten durch die erste Klassenarbeit im Fach Mathematik/ Deutsch und dem Duisburger Sprachstandstest zu Beginn des Schuljahres. |
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6 Beginn ab Schuljahresanfang |
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7 Beginn ab Schuljahresanfang |
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8 Drehtürstunde als Ergänzungsstunde Beginn nach den Herbstferien |
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9 Drehtürstunde als Ergänzungsstunde Beginn ab Schuljahresanfang 2022 |
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10 Drehtürstunde als Ergänzungsstunde Beginn ab Schuljahresanfang 2023 |
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[1] das Recht auf individuelle Förderung ist im Schulgesetz §1, Absatz 1 verankert