Individuelle Förderung nach dem „Inselprinzip“
Wir haben uns entschlossen, bei der Förderung unserer Schüler neue Wege zu gehen, weil nach unseren Erfahrungen traditionelle Fördermaßnahmen in geschlossenen Fördergruppen nur bedingt dazu beitragen, dass Schüler Leistungsprobleme überwinden.
Die nicht zufriedenstellende Effektivität der traditionellen Förderung resultiert vor allem daraus, dass Förderunterricht mit einem standardisierten Lernprogramm nicht konkret auf individuelle Defizite und Bedürfnisse der Schüler eingehen kann.
Unser neues Konzept der “offenen” Förderung basiert auf folgendem Modell:
- Der Fachlehrer vereinbart in einem persönlichen Gespräch mit dem Schüler das Ziel der Fördermaßnahme.
- Er händigt dem Schüler einen Antrag auf Aufnahme in die offene Fördergruppe aus, der von den Eltern und dem Schüler selbst unterschrieben wird.
- Der für das betreffende Fach eingesetzte Förderlehrer entwickelt ein Förderprogramm, das auf die individuellen Bedürfnisse des Schülers zugeschnitten ist und lädt den Schüler dann zur ersten Sitzung ein.
- In den darauf folgenden Förderstunden arbeitet der Schüler weitgehend selbstständig mit den angebotenen Arbeitsmaterialien. Der Förderlehrer begleitet seinen Lernprozess, gibt Hilfen und kontrolliert die Ergebnisse.
- Wenn sich nach einigen Sitzungen zeigt, dass der Schüler das angestrebte Ziel erreicht hat, bescheinigt der Förderlehrer dem Schüler seinen Lernerfolg und entlässt ihn aus der Förderung.
Unsere ersten Erfahrungen sind sehr vielversprechend!
Die Förderlehrer berichten, dass die Schüler konzentrierter und motivierter arbeiten und schnelle Lernfortschritte erzielen,
- weil sie die selbstständige Arbeit mit den Materialien ohne “Gängelung” durch einen Lehrer als Herausforderung empfinden,
- weil die selbstständige Arbeit sie schneller zu Erfolgserlebnissen führt,
- weil sie diese Form der Förderung nicht als Zwang, sondern als Chance begreifen
- und nicht zuletzt weil ihnen bewusst ist, dass sie den Zeitraum der Förderung durch konzentrierte Arbeit im Förderunterricht und durch Nachbereitung des Stoffes zu Hause verkürzen können.
Ein weiterer Vorteil der offenen Förderung besteht darin, dass nicht nur Schüler mit Leistungsproblemen, sondern ebenso leistungsstarke Schüler in diesem Rahmen gefördert werden.
Leistungsstarke Schüler erhalten von den Förderlehrern Arbeitsmaterialien, mit deren Hilfe sie ihre im Unterricht erworbenen Kenntnisse vertiefen und neue Kenntnisse auf Wissensgebieten erwerben, die im Unterricht aus Zeitgründen nicht behandelt werden können.