Kinder und Jugendliche wachsen völlig selbstverständlich mit Internet und Fernsehen auf und sammeln schon im Kindergartenalter vielfältige Erfahrungen. Computer & Co. bieten Chancen, bergen Risiken und werfen vor allem für Eltern, Pädagogin-nen und Pädagogen eine Flut von Fragen auf. Die Förderung von Medienkompetenz, die sowohl traditionelle als auch digitale Medien umfasst, ist daher eine der wichtigsten Bildungsaufgaben unserer Zeit. Kinder und Jugendliche sollen zu selbstbestimmtem und kritischem, aber auch zu produktivem und kreativem Umgang mit den Anforderungen der heutigen Medienwelt befähigt werden. (LVR ZENTRUM FÜR MEDIEN UND BILDUNG, DÜSSELDORF (2018a): Medienpass NRW – Ziele)
Unterrichtsentwicklung
Um die zu erwerbende Medienkompetenz in ihrer Gesamtheit abbilden zu können, wird sie zunächst Teilkompetenzen unterteilt. Die Unterteilung erfolgt entlang der Kompetenzbereiche, die die Landesinitiative Medienpass NRW formuliert hat. Hierbei werden folgende sechs Kompetenzbereiche mit insgesamt 24 Teilkompetenzen formuliert, die auf eine systematische Medienbildung abzielen. (LVR ZENTRUM FÜR MEDIEN UND BILDUNG, DÜSSELDORF (2018b))
Gemäß dem Grundsatz Pädagogik vor Technik wurde zunächst entlang der vom Medienkompetenzrahmen der Initiative Medienpass NRW überprüft, welche der Kompetenzen für die digitale Welt bereits durch die Lehrpläne der Fachschaften abgedeckt werden. Diese Überprüfung musste nun erneut stattfinden, da seit Oktober 2017 eine Neufassung des Medienkompetenzrahmens vorliegt. In der vor-liegenden Übersicht ist die Verankerung nach Fächern und Jahrgangsstufen vermerkt.
1. Bedienen und Anwenden
beschreibt die technische Fähigkeit, Medien sinnvoll einzusetzen und ist die Voraussetzung jeder aktiven und passiven Mediennutzung.
Teilkompetenz
1.1 Medienausstattung (Hardware)
1.2 Digitale Werkzeuge
1.3 Datenorganisation
1.4 Datenschutz und Informationssicherheit
Medienausstattung (Hardware) kennen, auswählen und reflektiert anwenden; mit dieser verantwortungsvoll umgehen
Verschiedene digitale Werkzeuge und deren Funktionsumfang kennen, auswählen sowie diese kreativ, reflektiert und zielgerichtet einsetzen
Informationen und Daten sicher speichern, wiederfinden und von verschiedenen Orten abrufen; Informationen u. Daten zusammenfassen, organisieren und strukturiert aufbewahren
Verantwortungsvoll mit persönlichen und fremden Daten umgehen, Datenschutz, Privatsphäre und Informationssicherheit beachten
Fach/ Stufe
ITG 6
ITG 6, Mu, M6-8, Ek9, E9, Bi9, Ch7
ITG 6
ITG 6
2. Informieren und Recherchieren
umfasst die sinnvolle und zielgerichtete Auswahl von Quellen sowie die kritische Bewertung und Nutzung von Informationen.
Teilkompetenz
2.1 Informationsrecherche
2.2 Informationsauswertung
2.3 Informationsbewertung
2.4 Informationskritik
Informationsrecherchen zielgerichtet durchführen und dabei Suchstrategien anwenden
Themenrelevante Informationen und Daten aus Medienangeboten filtern, strukturieren, umwandeln und aufbereiten
Informationen, Daten und ihre Quellen sowie dahinterliegende Strategien und Absichten erkennen und kritisch bewerten
Unangemessene und gefährdende Medieninhalte erkennen und hinsichtlich rechtlicher Grundlagen sowie gesellschaftlicher Normen und Werte einschätzen; Jugend- und Verbraucherschutz kennen und Hilfs- und Unterstützungsstrukturen nutzen
Fach/ Stufe
ITG 6, Bi6, Bi8, Ch7
Ku9, Bi8, Ch9
D8, Ku9
Pk7
3. Kommunizieren und Kooperieren
heißt, Regeln für eine sichere und ziel-gerichtete Kommunikation zu beherrschen und Medien verantwortlich zur Zusammenarbeit zu nutzen.
Teilkompetenz
3.1 Kommunikations- und Kooperationsprozesse
3.2 Kommunikations- und Kooperationsregeln
3.3 Kommunikation und Kooperation in der Gesellschaft
3.4 Cybergewalt und – kriminalität
Kommunikations- und Kooperationsprozesse mit digitalen Werkzeugen zielgerichtet gestalten sowie mediale Produkte und Informationen teilen
Regeln für digitale Kommunikation und Kooperation kennen, formulieren und einhalten
Kommunikations- und Kooperationsprozesse im Sinne einer aktiven Teilhabe an der Gesellschaft gestalten und reflektieren; ethische Grundsätze sowie kulturell- gesellschaftliche Normen beachten
Persönliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Risiken und Auswirkungen von Cybergewalt und -kriminalität erkennen sowie Ansprechpartner und Reaktionsmöglichkeiten kennen und nutzen
Fach/ Stufe
D5-9, ITG 6
Pk7
4. Produzieren und Präsentieren
bedeutet, mediale Gestaltungsmöglichkeiten zu kennen und diese kreativ bei der Planung und Realisierung eines Medienproduktes einzusetzen.
Teilkompetenz
4.1 Medienproduktion und -präsentation
4.2 Gestaltungsmittel
4.3 Quellendokumentation
4.4 Rechtliche Grundlagen
Medienprodukte adressatengerecht planen, gestalten und präsentieren; Möglichkeiten des Veröffentlichens und Teilens kennen und nutzen
Gestaltungsmittel von Medienprodukten kennen, reflektiert anwenden sowie hinsichtlich ihrer Qualität, Wirkung und Aussageabsicht beurteilen
Standards der Quellenangaben beim Produzieren und Präsentieren von eigenen und fremden Inhalten kennen und anwenden
Rechtliche Grundlagen des Persönlichkeits- (u.a. des Bildrechts), Urheber- und Nutzungsrechts (u.a. Lizenzen) überprüfen, bewerten und beachten
Fach/ Stufe
ER/ KR/ Pl 8/9* Pk5, Ek7, Bi8/9
ER/ KR/ Pl 8/9* Ku5, Bi9, Ch8
ER/ KR/ Pl 8/9* Ek7
ER/ KR/ Pl 8/9* D8, Ek7
5. Analysieren und Reflektieren
ist doppelt zu verstehen: Einerseits umfasst diese Kompetenz das Wissen um die Vielfalt der Medien, andererseits die kritische Auseinandersetzung mit Medienangeboten und dem eigenen Medienverhalten. Ziel der Reflexion ist es, zu einem selbstbestimmten und selbstreguliertem Umgang mit der eigenen Mediennutzung zu gelangen.
Teilkompetenz
5.1 Medienanalyse
5.2 Meinungsbildung
5.3 Identitätsbildung
5.4 Selbstregulierte Mediennnutzung
Die Vielfalt der Medien, ihre Entwicklung und Bedeutungen kennen, analysieren und reflektieren
Die interessengeleitete Setzung und Verbreitung von Themen in Medien erkennen sowie in Bezug auf die Meinungsbildung beurteilen
Chancen und Herausforderungen von Medien für die Realitätswahrnehmung erkennen und analysieren sowie für die eigene Identitätsbildung nutzen
Medien und ihre Wirkungen beschreiben, kritisch reflektieren und deren Nutzung selbstverantwortlich regulieren; andere bei ihrer Mediennutzung unterstützen
Fach/ Stufe
Ge9
Pk7
D8/9*
ITG
6. Problemlösen und Modellieren
bezieht sich auf das Entwickeln von Strategien zur Problemlösung, Modellierung und Zerlegen in Teilschritte (beispielsweise mittels Algorithmen). Es wird eine informatische Grundbildung als elementarer Bestandteil im Bildungssystem verankert, nämlich die Vermittlung von Fähigkeit-en im Programmieren, die Reflektion der Einflüsse von Algorithmen und die Auswirkung der Automatisierung von Prozessen in der digitalen Welt.
Teilkompetenz
6.1 Prinzipien der digitalen Welt
6.2 Algorithmen erkennen
6.3 Modellieren und Programmieren
6.4 Bedeutung von Algorithmen
Grundlegende Prinzipien und Funktionsweisen der digitalen Welt identifizieren, kennen, verstehen und bewusst nutzen
Algorithmische Muster und Strukturen in verschiedenen Kontexten erkennen, nachvollziehen und reflektieren
Probleme formalisiert beschreiben, Problemlösestrategien entwickeln und dazu eine strukturierte, algorithmische Sequenz planen, diese auch durch Programmieren umsetzen und die gefundene Lösungsstrategie beurteilen
Einflüsse von Algorithmen und Auswirkung der Automatisierung von Prozessen in der digitalen Welt beschreiben und reflektieren
Fach/ Stufe
ITG 6**
ITG 6**
iPad-Nutzung am Silverberg-Gymnasium
Mit dem Start des Schuljahres 2024/2025 beginnt das Silverberg-Gymnasium eine neue Phase digitalen Lernens: Die Einführung von iPads ab der Jahrgangsstufe 9 schafft neue Lernräume und pädagogische Möglichkeiten, die Schülerinnen und Schüler optimal auf die Anforderungen der digitalen Welt vorbereiten.
Die iPads sind nicht nur ein Werkzeug zur Digitalisierung des Unterrichts, sondern integraler Bestandteil eines modernen Bildungskonzepts. Ziel ist es, Medienkompetenz gemäß dem Medienkompetenzrahmen NRW systematisch zu fördern: vom Bedienen digitaler Werkzeuge über die kritische Informationsbewertung bis hin zur kreativen Medienproduktion und reflektierten Mediennutzung.
Individualisiertem Lernen: Lernende können im eigenen Tempo arbeiten, mit differenzierten Aufgaben, multimedialen Hilfen und passgenauen Feedbacksystemen.
Kollaboration und Kommunikation: Gruppenarbeiten, Projektphasen und gemeinsame digitale Produkte lassen sich über Apps wie Microsoft Teams, OneNote oder Moodle realisieren.
Kritischem Denken und digitaler Mündigkeit: Im Fachunterricht sowie in projektbasierten Formaten lernen Schülerinnen und Schüler, digitale Quellen kritisch zu bewerten und sich sicher und verantwortungsvoll im Netz zu bewegen.
Kreativer Medienproduktion: Ob Podcasts im Politikunterricht, Stop-Motion-Filme in Biologie oder digitale Erklärvideos in Mathematik – das iPad wird zum kreativen Lerninstrument.
Lehrkräfte werden gezielt geschult, z. B. durch das hausinterne „iPad-Café“ oder pädagogische Tage, und erhalten Unterstützung bei der Unterrichtsplanung. Gleichzeitig wurden klare Rahmenbedingungen und rechtliche Grundlagen für die Nutzung der Geräte geschaffen, um Datenschutz und Urheberrechte zu wahren.
Die iPad-Nutzung am Silverberg-Gymnasium orientiert sich an einem ganzheitlichen Bildungsverständnis: Technik wird nicht Selbstzweck, sondern pädagogisches Mittel zur Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und Verantwortungsbewusstsein.
Hinweis: Digitale Endgeräte werden im Silverberg-Gymnasium optional erst ab der Jahrgangsstufe 9 im Präsenz- und/oder Distanzunterricht genutzt. Dabei ist die Verwendung digitaler Endgeräte im Präsenzunterricht für Lehrerinnen und Lehrer und ebenso für Schülerinnen und Schüler weder verpflichtend noch entsteht ein Nachteil für Schülerinnen und Schüler, welche ohne digitales Endgerät am…
Im Rahmen des DigitalPakts Schule können Schülerinnen und Schülern des Silverberg-Gymnasiums, welche einen Bedarf an mobilen Endgeräten haben, von der Schule ausgestattet werden. Dabei handelt es sich um Leihgeräte. Hierzu melden Sie/Ihr den Bedarf an einem mobilen Endgerät bis Ende November bei eurer/m Klassenlehrerin/er. Herr T. Schmidt