Juniorakademie

Erfahrungsbericht von Leni Bönsch, 10b, die in den Sommerferien 10 Tage an der Akademie teilnahm 

Ich bin Leni und war in den Sommerferien bei der JuniorAkademie NRW. Zehn Tage habe ich in Jülich verbracht und mit anderen Jugendlichen an Kursen teilgenommen. Meiner Wahl entsprechend durfte ich dem Forensikkurs beitreten.

Bestimmt schaust du dir diesen Bericht an, weil du dich dafür interessierst, an einer JuniorAkademie teilzunehmen.

Ich kann dir vorweg sagen: Es lohnt sich definitiv!

Ich möchte dir von meiner Erfahrung bei der JuniorAkademie NRW berichten, und hoffe, dass ich dir bei deiner Entscheidung helfen kann.

 „Wie war es in der Schule?“ Das war das Erste, was eine Freundin mich gefragt hat, als ich nach meinem Aufenthalt in Jülich nach Hause zurückgekehrt bin. Ich konnte verstehen, warum sie das fragt, denn viele Schülerinnen und Schüler in meinem Alter stellen sich die Frage, wieso sie in den Ferien freiwillig zu einer Akademie gehen sollten. Vielleicht stellst auch du dir diese Frage.

Ehrlich gesagt habe ich mich das auch gefragt, als ich das Angebot von meiner Schule bekommen habe, für die Akademie nominiert zu werden.

Denn ich hätte nicht annähernd ahnen können, was mich dort erwarten würde. Im Nachhinein bin ich unglaublich glücklich, angenommen worden zu sein.

Ursprünglich hatte ich erwartet, dort nur auf „Streber“ zu treffen, mit denen ich mich nicht verstehen würde, doch sobald ich die anderen Kursteilnehmer kennengelernt habe, wusste ich, dass ich Unrecht hatte. Schon nach zwei Tagen hat es sich so angefühlt, als hätte ich die Menschen, die ich dort kennengelernt habe, schon seit mehreren Wochen gekannt. Die anderen Jugendlichen hatten sogar genau die gleichen Sorgen wie ich.

Obwohl der Zeitplan, dem wir folgen mussten, straff und die Nachtruhe (schon) um 22 Uhr war, war die Atmosphäre sehr angenehm und ich kann für mich sagen, dass ich keineswegs gestresst war. Auf dem Plan standen Kurseinheiten, Chor, und sogenannte KüAs (Kursübergreifende Aktivitäten).

Nach dem Frühstück ging es los mit der ersten von zwei Kurseinheiten. Der Forensikkurs bestand aus sechzehn Teilnehmern und zwei unglaublich sympathischen Kursleiterinnen. In unserem kursinternen Langzeitprojekt haben wir tote Ratten, die eigentlich als Schlangenfutter gedient hätten, verschiedenen Umständen aussetzen dürfen und über einen Zeitraum von neun Tagen verwesen lassen. Mit zwei anderen Mädchen habe ich eine Ratte gehäutet und ihren Verwesungsprozess beobachtet. Innerhalb des Kurses habe ich viele neue Dinge gelernt. Wie die DNA einer Tomate entzogen wird, Haare mikroskopiert werden und was Blutspuren über einen Tathergang aussagen können.

Jeder Tag wurde mit einer Black-Story begonnen, die wir lösen mussten. Diese haben uns einen Einblick in wahre Mordfälle und Begebenheiten gewährt und uns die Welt der Forensik nähergebracht.

Der Chor war vorerst für alle Jugendlichen verpflichtend. Obwohl ich kaum Singerfahrung habe und ich es nicht mochte, vor anderen Menschen zu singen, hat mir der Chor im Nachhinein sehr viel Spaß gemacht. Und so ging es mir nicht allein. Wir haben Lieder unserer Wahl in verschiedenen Stimmen einstudiert, wie z.B. „Viva la Vida“ von Coldplay, die wir bei der Abschlussveranstaltung aufführen durften. Danach waren alle unsere Stimmen kratzig, aber wir haben immer weiter gesungen.

Nach dem Abendessen standen die KüAs auf dem Tagesplan. Jeder konnte KüAs anbieten und an jenen teilnehmen. Es war für jeden etwas dabei. Von künstlerischen Aktivitäten wie Origami und Improvisationstheater oder sportlichen Kursen wie Standardtanz oder dem Boxkurs, den ich anbieten durfte, bis hin zu Vorträgen über das Segelfliegen wurde alles Mögliche angeboten. Mir und den anderen Teilnehmern hat der Standardtanzkurs am meisten Spaß gemacht. Wir haben gelernt, Partnertänze wie Cha Cha Cha, Walzer und Salsa miteinander zu tanzen.

Zum Ende der Akademie haben wir uns auf die Closing-Gala vorbereitet, bei der wir von unseren Eltern und politischen Personen begrüßt wurden. Der Forensik- und der Nanotechnologiekurs haben ihre Arbeit, die sie in der Akademiezeit erarbeitet haben, vorgestellt und das Orchester sowie der Chor haben ihre eingeprobten Stücke aufgeführt. Der Abschied von meinen neu gewonnenen Freunden war für mich ein schwerer, doch ich blicke voraus und freue mich auf ein Wiedersehen beim bevorstehenden Nachtreffen.

Die JuniorAkademie ist ganz und gar nicht mit der Schule zu vergleichen. Sie ist eine Chance, neues Wissen und Selbstbewusstsein zu erlangen und eine prägende Zeit zu erleben. Denn vielleicht finden sich Freunde fürs Leben und es entstehen Momente, an die man sich gerne zurückerinnert.

Wenn du darüber nachdenkst, an einer JuniorAkadademie teilzunehmen, dann zögere nicht. Bewirb dich und vielleicht wirst du angenommen. An dieser Stelle noch ein ganz großes Dankeschön an Herrn Heidtmann und Frau Linden, die es mir ermöglicht haben, an der Akademie teilzunehmen.

Leni Bönsch, 10b

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